Raubfischseminar – Modernes Kunstköderangeln des Kreisfischereivereins Böblingen e.V.

Mit dem Profi am Wasser

Am 22.September 2013 fanden sich etwa 30 interessierte Mitglieder des Kreisfischereivereins Böblingen e.V. im Gasthaus Adler in Poltrigen, zum Raubfischseminar unter dem Fokus „Modernes Kunstköderangeln“ ein.

Als Seminarleiter konnte Herr Sebastien Hänel, Redakteur und Autor der Fachmagazine „Fisch und Fang“, sowie „Der Raubfisch“, gewonnen werden.

Pünktlich um 10:00 Uhr konnte Initiator und Organisator Daniel Gruseck, Gewässerwart des KFV, alle Anwesenden begrüßen.

Voller Spannung lauschten die versierten Angler den Ausführungen von Sebastian, der zu Beginn eine ausführliche Darstellung der Biologie und der Verhaltensweise des Zielfisches Zander aufzeigte.

Sebastian bei der Vorstellung von Köder und Angelgerät

Im Laufe seiner Ausführungen, die sowohl für Einsteiger, als auch für die alten Hasen neue Einblicke bot, schärfte er das Verständnis über die Wichtigkeit eines konzentrierten Angelns. „Dies beginne schon bei der Wahl des Gewässers, denn es sollten ja zumindest schon einmal Zander vorhanden sein, geht weiter über die Auswahl des Angelgerätes und des Köders, das Aufziehen auf den Haken und die Präsentation am Gewässergrund“, so der Profi.

Ein nicht sauber aufgezogener Gummiköder kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden“, so Sebastian. Und Weiter: „Rutscht der Köder während des Auswurfes auf den Hakenbogen, kommt er als unförmiger Gummiklumpen am Grund an, der jegliche Attraktivität für einen Raubfisch verloren hat“.

Darstellung der Köderführung

Im weiteren Verlauf folgte auch ein detaillierter Überblick über die diversen Techniken des Angelns mit Gummiködern, dem dafür notwendigen Gerät und natürlich die Köder. Der ganze theoretische Vortrag wurde sehr gut durch anschauliches Foto- oder Filmmaterial ergänzt.

Die vorgestellten Gummiköder konnten am Ende des Vortrages bei Sebastian erworben werden, der eine große Auswahl davon in diversen Farben und unterschiedlichen Größen mitgebracht hatte.

Nach zwei kurzweiligen Stunden die keinerlei Langeweile aufkommen ließen, ging es an das vereinseigen Gewässer nach Ammerbuch-Reusten, wo das frisch vermittelte neue Wissen gleich praktisch erprobt und in die Tat umgesetzt werden konnte.

Bei unserer Ankunft strömte schon von weitem der Duft frischen Grillgutes in die Nasen der hungrigen Teilnehmer. Dem Engagement einiger Mitglieder war es zu verdanken, dass ein nahtloser Übergang direkt in die Mittagspause und zur wohlverdienten Stärkung möglich war.

Ein besonderer Dank dafür.


Fachgespräche in der Mittagspause


Ohne Mampf kein Kampf

Nachdem alle gut versorgt waren, konnte der zweite Teil der Veranstaltung eröffnet werden. Allen Teilnehmern wurde nun unter praktischer Anleitung gezeigt, wie die jeweiligen Techniken des Jiggens vom Bewegungsablauf her aussehen, und welchen Einfluss dies auf die Köderführung nimmt. Davon abhängig werden gewisse Reize und Reflexe der jeweiligen Zielfischarten wie Barsch, Hecht und vor allem des Zanders, angesprochen.

Während der Hecht durchaus auf aggressiv geführte Köder steht, die auch einmal höhere Sprünge vom Grund vollführen, bevorzugt der Zander eine doch eher passive Köderführung. Um diesem Verhalten Rechnung zu tragen, wurde von Jörg Strehlow, ebenfalls Autor der vorgestellten Fachmagazine und selbstständiger Autor zahlreicher Bücher zum Thema Zanderangeln, die sogenannte Faulenzer-Methode entwickelt.

Diese Methode wurde intensiv vorgestellt und praktisch umgesetzt. Jeder Teilnehmer konnte mit seinem eigenen Angelgerät an der Vorführung teilnehmen, oder auch wahlweise das von Sebastian mitgebrachte Leihgerät austesten.

Allgemeine Vorführung und Erklärung der Faulenzermethode

Praktische Anleitung am Wasser durch den Profi

Von Vorteil war auch die lockere Atmosphäre, bei der trotz der vielen Teilnehmer immer noch genug Zeit für Fachsimpeleien blieb.

Auch wenn an diesem Tag kein Fisch ans Band gehen wollte - Sebastian verlor einen kleinen Hecht kurz vor Landung, war die Veranstaltung bei schönstem Herbstwetter eine gelungene Sache.

Sebastian mit Hecht kurz vor der Landung

Allen Mitwirkenden, insbesondere Sebastian und meinem Gewässerwartskollegen Manfred Koch, sei an dieser Stelle nochmals herzlich für den reibungslosen und tollen Ablauf dieser Veranstaltung gedankt. Solche Aktionen, so schön sie auch sein mögen, sind doch immer mit einem entsprechenden organisatorischen Aufwand im Vorfeld verbunden, und somit allein einfach nicht zu bewerkstelligen.

Als Resümee kann man sagen, dass es allen viel Spaß und Freude bereitet hat. Vielleicht ist ja etwas hängen geblieben und die Gummiköder, welche bei dem einen oder anderen Kollegen seit Jahren ein eingestaubtes Dasein fristen, werden jetzt öfter wieder im Wasser landen. Wer weiß vielleicht fängt er ja?

Impressionen des Vereinsgewässers des KFV in Ammerbuch-Reusten

Zur „Ehrenrettung“ von Sebastian soll nicht unerwähnt belieben, dass ein kurzes Antesten in Böblingen, kurz nach seiner Ankunft, bereits erfolgreich war


Sebastian mit Hecht am Unteren See

Auch der Gewässerwart konnte nach vorheriger Anleitung einen „Faulenzer-Hecht“ auf die Schuppen legen

Verfasser . Daniel Gruseck

Alle Fotos: Sebastian Hänel; Quelle: Facebook Sebastian Hänel Official